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Modellbau - Dioramenbau



Hier möchte ich den Bau eines Dioramas zur Präsentation meiner Modelle zeigen. Das Diorama soll dazu dienen den Modellen einen kleinen Rahmen zu geben, da ein Modell mit dazu gehöriger Szenerie doch mehr wirkt, als losgelöst vom Rest der Welt. Dieses hier ist mein erstes Diorama und hier treffen die meisten meiner Hobby's zusammen, Modellbau, Modelleisenbahnbau, Fotografieren und das erstellen dieser Seiten.

Thema des Diorama's ist "Tank's(Panzer) des Ersten Weltkriegs auf dem Schlachtfeld an der Westfront". Bilder zu diesem Thema sind an sich nicht das Problem, da findet sich was und sei's im Internet.
Und vorher die üblichen Fragen : Wie solls denn aussehen, welche Landschaft, welche Farben ?
Farbbilder gibts keine, also Literatur...

An dieser Stelle half mir ein Buch das sich sehr intensiv mit dem ersten Weltkrieg beschäftigt und jedem den Hauch eines Eindrucks vermittelt, was sich damals für millionen Soldaten abgespielt hat und wie es dort auf den Schlachtfeldern aussah.

Das Buch heißt : "Verdun das grosse Gericht" von Paul C. Ettighofer (ISBN 3-86047-428-6).

Dieses Buch ist in Frankreich Schullektüre.

Auch wenn vor Verdun keine Tanks zum Einsatz kamen - deren Ersteinsatz war allerdings auch 1916 - läßt sich sagen dort wo im ersten Weltkrieg Panzer zum Einsatz kamen wurde vorher meißt schon monate-, wenn nicht jahrelang hart gekämpft. Und das Gelände war vom Artillerietrommelfeuer, welches Stunden ja sogar Wochen dauerte gleichsam durchwühlt und umgegraben. Also kommen als Farben hauptsächlich Erd-, Lehm- und Sandfarbtöne zum Einsatz. Teilweis auch etwas Grün für Bäme, Buschwerkreste oder Laubwerk.

Baubeschreibung

Benötige Materialine : eine Grundplatte(kleines Küchenbrett ca.15x22 cm), einen Ziegel Steckmasse für Trockenblumen aus dem Baumarkt, eine Zahnbürste(ja richtig gelesen), ein Bastelmesser, ein dünnes Stahlmaß, Holzkaltleim, Farben(siehe unten), Draht <0,3 mm und noch ein paar Zubehörteile aus dem Bastelladen. Und weils der Natur am nächsten kommt ein paar verholzende dünne Blumenstengel oder Zweige und Petersilie(nein das hier ist kein alternativer Kochkurs). Dioramenbau
Dioramenbau Zuerst wird die Steckmasse so zurecht geschnitten, daß sie die ganze Grundplatte bedeckt und etwas überragt. Die Höhe sollte so etwa 2-3 cm (je nach Gelände) betragen. An dieser Stelle hab ich schonmal die grobe Geländegestaltung meinem Stahlmaß überlassen das ich zum teilen des Ziegels benutzt habe. Wer jetzt schon genau weiß wies aussehen soll, der sollte da freilich besser einen dünnen Draht zum durchziehen oder ein langes nicht biegbares Messer nehmen. Aber besser nicht das Bastelmesser da dieses doch sehr biegsam ist und sich dann auch seinen eigenen Weg sucht.
Danach werden die Ziegelplatten auf die Grundplatte mit Holzkaltleim aufgeklebt, aber darauf achten das so wenig Kleber wie möglich zwischen die Ziegelplatten gerät sonst gibts beim modelieren im Gelände genau dort eine böse Überraschung. Da die Ziegelmasse doch sehr(!!!) weich, aber dafür auch sehr saugfähig ist. Das Ganze dann am besten über Nacht trocknen lassen. Die Geländegestaltung erolgt zuerst grob mit dem Bastelmesser. Und am günstigsten gleichmäßig und schichtweise von oben. In diesem Falle da es sich um Kampfgelände handelt zuerst die Erdoberfläche, dann Schützengräben und Granattrichter. Dioramenbau
Dioramenbau Nun erfolgt die feiner Geländegestaltung (achtung es kommt die Zahnbürste zum Einsatz). Mit etwas Gefühl und Vorsicht kommt man hier gut vorwäts. Die anfallenden abgebürsteten Flocken sollte man für Ausbesserungsarbeiten allerdings sammeln. Mit etwas Farbe oder Holzleim vermengt lassen sich damit kleinere Malheure beseitigen. Falls also mal ein Loch zuviel drin ist kann man's so wieder "zuschneiden" ;o)
Nun kommt das was auch in natura passiert wenn die Erdoberfläche z.B. nach einem Vulkanausbruch erkaltet ist "Pflanzenwachstum". Die dünnen Blumenstengel oder Zweige werden zurechtgeschnitten und mit etwas Farbe oder Holzkaltleim im Untergrund fixiert. Als Bamstämme haben sich verholzende Stengel Balkonblumen hier gut bewährt. Dioramenbau
Dioramenbau Nun kommt die Farbe dran. Zuerst hab ich mit den Granattrichtern angefangen. Sowas gibt es ja Gott sei Dank nicht in jedem Gelände, aber dafür gits dann eventuell andere Bodenöffnungen die an dieser Stelle zuerst behandelt werden sollten. Da der Erdboden ja nun bekanntlich in Schichten aufgebaut ist, bei denen jedes Material seine Farbe und Schichtmächtigkeit hat, habe ich von unten her angefangen. In diesem Fall ist der Untergrund mit einer Sandschicht - es könnte auch eine Lehmschicht sein - durchzogen, die an allen größeren Vertiefungen (Schützengräben und Granattrichter) zum Vorschein kommt, oder als Dreckfontäne oder Erdaushub verteilt im Gelände mehr oder minder gut zu sehen ist. Als Farbe kommt hier Revell 88 Matt zum Einsatz.
Als nächsten Schritt habe ich mit Revell 46 Matt die Spuren der von Explosionsresten dunkleren Dreckfontänen nach gezeichnet. Dann gleich im noch feuchten Zustand die Erdoberfläche mit Revell 86 Matt. Der Farbauftrag erfolgte hauptsächlich durch auftupfen, damit die Vorzeichnung(Sand/Lehm) noch schwach erhalten bleibt. Bei der Gelegenheit haben die Baumstämpfe ebenfals Ihren Teil Farbe abbekommen. Dioramenbau
Dioramenbau Dabei kam mir die hohe Saugfähigkeit des Materials zu gute. Durch das Trommelfeuer der Artillerie wurde die Erde oft sehr verdichtet, so daß die Erdoberfläche teils glatt und schlammig mit Dreckklumpen darauf war. Hier nochmal ein Hinweis auf Verdun: das Artilleriefeuer war so stark, daß der Berg auf dem "Toten Mann" um mehr als 16 m abgetragen wurde !!! So konnte dann auch Regenwasser nicht mehr abfließen und sammelte sich in den Granattrichtern. Was durch eine sich beim tupfen ergebende Mischung aus offenen und geschlossenen Poren gut zur Geltung kommt.
Nun kommen auch die "Zubehörteile" mit zur Anwendung. Dabei handelt es sich vornehmlich um Sandsäcke zur Ausbesserung der Schützengräben. Und um Laufbretter zur Überwindung der Gräben. Dazu noch Grabenverschalungen und Laufbretter in den Gräben, da sich ja wie gesagt auch dort Wasser sammelte. Zusätzlich können auch noch andere Ausrüstungsgegenstände verwittert oder beschädigt "herumliegen". Dioramenbau
Dioramenbau Die MG-Stellung rechts wird später noch mit einem MG 08/15 (ja das Ding hieß wirklich so) bestückt. Dazu dann noch mehr Sandsäcke und der >0,3 mm Draht - eventuell geht Spulendraht von alten Relais besser - als Stacheldraht der damals in rauhesten Mengen verbaut wurde.
Der Stacheldraht bekommt noch teilweise einen Rostanstrich Revell 83 Matt gemischt mit Erdfarbe Revell 86 Matt ebenso die Sandsäcke und Laufbretter. Und das Diorama bekommt auch rundherum noch denselben erdfarbenen Anstrich. Dioramenbau
Dioramenbau Und so sieht das Ganze aus wenns fast fertig ist, eventuell kann hier und da noch ein Stück Schienenprofil als Wandverstärkung und zum Abstützen von Verschalungen "verbaut" werden. Und ebenfalls mit Rostanstrich Revell 83 Matt gemischt mit Erdfarbe Revell 86 Matt. Oder ein Balken (Streichholz). Etwas Grün kann da und dort noch hin. Dafür eignet sich getrocknete gerebelte Petersilie. Und da Panzermodelle zum Einsatz kommen können durchaus auch noch Kettenspuren eingebracht werden. Der Untergrund ist ja nach wie vor sehr weich.
Und fertig ist das erste Diorama.

Wer's mit nachbauen versucht dem wünsche ich viel Erfolg dabei.


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